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schnürt seinen Magen zu, die dumpfen Schmerzen hocken im Kopf. Muss er sich
übergeben? Auf den pinkfarbenen Plüschteppich, zu viel Farbe, zu viel Duft. Doch
dann steht sie in der Tür, ihre Haare in ein Handtuch gedreht, ihr Körper nackt und
glatt, ihr Busen, ihre Nippel stehen aufrecht.
Der Frühstückstisch ist in alle Farben getaucht. Auf rosa Untersetzern weiße Pudel,
lila Teller, blaue Tassen. Orangene Bittermarmelade landet auf gelber Butter landet
auf braunem Brötchen. Rote Tomaten zu grünen Gurken, brauner Cappuccino und
schwarzer Kaffee. Rosa lächelt und Rosa redet, redet vom Wetter, von den Partys in
der Stadt und dem Urlaub in Spanien. In den Regalen stehen Kochbücher, bunte,
blaue Postkarten kleben an der Kühlschranktür, mit bunten, gelben Magneten
befestigt. Martin beißt in sein Käsebrot, riecht ihr Parfüm, in seinen Ohren sind ihre
Worte, laufen hinaus, an seinem Hals herunter.
Und dann sitzt Martin in seinem Büro, draußen ist die Sonne hinter den
Dachterrassen versunken. Die Kollegen sind in ihren Bars, trinken ihren Gin mit
ihrem Tonic, reden über ihre Hedge-Fonds und ihre Computerprogramme. Martin
schaut aus dem Fenster auf die Stadt, Lichter blinken weiß und rot. Er legt die Stirn in
seine Hände, hört ihre Stimme, riecht ihren Duft, sieht ihre Bilder. Es verstopft seine
Poren, so laut, so süß, so bunt. Und sein Herz ist wild und rot wie das Herz eines