Vor dem dunkelblauen Himmel ragten die Hotels in die Höhe, in denen die Touristen wohnen, in denen sie ihr üppiges Frühstück essen um 10 Uhr am Morgen und in denen die Pagen ihre Betten machen. Vielleicht würde sie eines Tages dort arbeiten, den Gästen an jedem Tag zulächeln und auf ein kleines Trinkgeld hoffen. Du musst dich bemühen, in der Schule gut zu sein, sagte ihr Vater. Wenn du gut in der Schule bist, kannst du auf die Universität gehen und du kannst in die Stadt gehen und viel Geld verdienen. Doch Anna war nicht gut in der Schule. Jetzt lief sie vorbei an dem Haus von Maria Gonzalez. Maria war auch nicht gut gewesen in der Schule. Doch sie war schön gewesen und stolz. Anna hat sie einige Male gesehen, als sie noch bei ihren Eltern gewohnt hat und ein normales, armes Mädchen gewesen ist, so wie sie und so wie alle Kinder in der Nachbarschaft. Doch sie ist am Strand gewesen den ganzen Tag in ihrem Bikini und eines Tages ist ein Mann gekommen und hat sie zu sich in das Hotel eingeladen. Dann hat Anna sie auf dem Titelbild einer Zeitschrift gesehen. Marias Eltern haben es überall im Dorf herumgezeigt, sie sind von Tür zu Tür gelaufen und haben Wein ausgeschenkt. Maria hat so schön ausgesehen auf dem Bild, sie ist geschminkt gewesen und ihre langen schwarzen Haare sind auf ihre nackten Schultern gefallen. Marias Eltern haben gesagt, sie lebt jetzt in einer eigenen Wohnung in Italien und sie läuft auf Modenschauen und kauft sich alle Kleider, die sie tragen möchte. Auch Anna hatte lange schwarze Haare. 3/12